Der Anspruch: Neue Mobilität und nachhaltige Quartiersentwicklung
Unsere Quartiere ändern sich, sie werden klimagerechter. In die Wohnquartiere hält nicht nur die Elektromobilität Einzug, in ihnen werden die verschiedenen Verkehrsträger miteinander vernetzt. Außerdem achten die Wohnungsunternehmen und -genossenschaften mit Begrünungen – auch auf Dach- und Fassadenflächen – darauf, die Folgen von Starkregen und Hitzetagen zu begrenzen.
Wie entscheidend das Wohnen für die Mobilität ist, erkennt man einem Fakt: Etwa vier Fünftel aller Wege beginnen oder enden an der Haustür. Hier entscheidet sich, welches Verkehrsmittel für den Weg genutzt wird, und damit, wie viel CO2 auf dem Weg ausgestoßen wird. Die Wohnungswirtschaft ist daher ein wichtiger Partner bei der Gestaltung nachhaltiger Mobilität.
Eine Umfrage unter den Mitgliedern des VdW Rheinland Westfalen im Januar 2023 zeigte, dass sich 80 Prozent der Wohnungsunternehmen und -genossenschaften mit dem Thema Neue Mobilität befassen und über 50 Prozent bereits erste Schritte gegangen sind. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Motivation für die Umsetzung von Mobilitätsmaßnahmen primär durch Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Zusätzliche Angebote für die Mieterschaft und die Attraktivierung von Quartieren begründet ist.
Mobilitätsmaßnahmen lassen sich allerdings in den meisten Fällen nur gemeinsam umsetzen. Dafür braucht es Partnerinnen und Partner aus Kommunen sowie von Mobilitätsdienstleistern und Planenden. Der VdW Rheinland Westfalen hat sich daher in den vergangenen Jahren aktiv am Projekt Bundesweites Netzwerk Wohnen und Mobilität beteiligt, das Beteiligte aus den unterschiedlichen Bereichen zusammenbringt.
Ergebnis ist die Charta „Intelligente Mobilität im Wohnquartier", die der VdW Rheinland Westfalen als Erstzeichner mitunterschrieben hat. Die Unterzeichnenden verpflichten sich dazu, intelligente Mobilität bei der Planung von Wohnquartieren mitzudenken. Im März 2023 wurde die Charta im Rahmen einer Veranstaltung an den zuständigen Parlamentarischen Staatssekretär Stefan Wenzel im Bundeswirtschaftsministerium übergeben.
Seine Mitglieder informierte der VdW Rheinland Westfalen bei der praktischen Umsetzung von Mobilitätsmaßnahmen, etwa der Einrichtung von E-Ladesäulen. Je nach Ausgestaltung ergeben sich dabei vor allem steuerliche Fragen.
Grüne Quartiersentwicklung
Eine klimagerechte, von Grün geprägte Quartiersentwicklung ist für den VdW Rheinland Westfalen von besonderer Bedeutung. Er arbeitet deshalb mit der Internationalen Gartenausstellung (IGA) zusammen, die 2027 im Ruhrgebiet stattfindet. Die Beteiligung zeigt, welchen Beitrag die Wohnungsunternehmen und -genossenschaften zu einem lebenswerten, aber auch klimagerechten Ruhrgebiet leisten können.
Bereits jetzt gibt es viele Vorbilder: Urban Gardening, Biodiversitätsflächen, naturnah gestaltete Retentionsflächen, Sinnesgärten und partizipativ gestaltete Parkanlagen prägen das Bild von einigen Wohnungsunternehmen. Dachbegrünungen sind für viele Wohnungsunternehmen und -genossenschaften fester Bestandteil der Sanierungsstrategie.
Bis 2027 ist es das Ziel, 100 Wohngärten in den Beständen der Mitgliedsunternehmen und -genossenschaften des VdW zu entwickeln. Der Weg dorthin wird gemeinsam bestritten. Neben den Gärten in den Quartieren sind auch ein gemeinsamer Ausstellungspavillon und Fachforen in den Zukunftsgärten geplant.