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Gelebte gesellschaftliche Verantwortung

Auf Flucht folgt Integration

Im Jahr 2022 sind knapp 1,5 Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert, im Vorjahr waren es noch etwa 330.000 gewesen. 2022 handelte es sich dem Statistischen Bundesamt zufolge vor allem um Geflüchtete aus der Ukraine. Diese Menschen benötigen Wohnungen, meist in Städten mit ohnehin angespanntem Wohnungsmarkt. Nachdem die sozial orientierte Wohnungswirtschaft schon zu Beginn der Fluchtbewegungen den Kommunen früh zur Seite sprang, geht es in der Folge darum, die Geflüchteten in die Nachbarschaften zu integrieren.

Die Mitglieder des VdW gehen dabei voran. So gewann die Wohnungsgenossenschaft Witten Mitte eG für ihr Engagement bei der Integration von ukrainischen Geflüchteten den Preis Soziale Stadt 2023. Sie hatte ein Netzwerk aus Stadtverwaltung, Caritas, Rotary Club, Handwerksfirmen, Möbelhäusern, Vereinen und Privatpersonen organisiert, um den Menschen zu helfen. Der Preis Soziale Stadt wird von den Bundesverbänden der AWO, des Mieterbunds, der Wohnungswirtschaft, des Städtetags und des Verbands für Wohnen und Stadtentwicklung vergeben.

Das Bündnis um die Witten Mitte eG bekommt den Preis Soziale Stadt 2023 im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs Sören Bartol (SPD, r.) verliehen.
Foto: André Wagenzik

Ein anderes Beispiel: Bei der GAG Immobilien AG kümmert sich Gregor Gebski-Wirtz als Integrationslotse um die geflüchteten Neuankömmlinge im Butzweilerhof im Kölner Stadtteil Ossendorf. 32 Wohnungen hatte die GAG hier Menschen zur Verfügung gestellt, deren Aufenthalt in Deutschland geduldet oder gestattet ist. Über eine Kooperation mit der Handwerkskammer wurden mehrere der neuen Mieterinnen und Mieter in das Projekt "Berufsorientierung für Flüchtlinge" vermittelt. Nach sechs Monaten intensiver Vorbereitung begannen sie eine einstiegsqualifizierte Ausbildung im handwerklichen Bereich. Drei von ihnen haben diese Ausbildung mittlerweile abgeschlossen.

Zusammenarbeit mit Kommune

In Hattingen hatte die hwg eG auf dem Rückweg von Hilfslieferungen an die polnisch-ukrainische Grenze im selbst gemieteten Sprinter Frauen und Kinder in 15 genossenschaftliche frisch eingerichtete Wohnungen untergebracht. In Kooperation mit der Stadt Hattingen organisierte die Genossenschaft dann Deutschunterricht, Kinderbetreuung, Hilfe bei Amtsgängen und sogar Fahrradreparaturen. Die Zusammenarbeit mit der Kommune legt dabei den Grundstein für die langfristige Integration der neu angekommenen Menschen in die Hattinger Nachbarschaften.