Baukultur fördern
Bezahlbares Wohnen zu ermöglichen, bedeutet aus Sicht der Mitglieder des VdW Rheinland Westfalen nicht, architektonisch gesichtslose Blockbauten zu erstellen, in deren Umgebung sich die Wenigsten wohlfühlen. Im Gegenteil: Die architektonische Qualität von Gebäude und Wohnviertel spielen eine große Rolle in der Quartiersentwicklung. Folgerichtig sind Mitglieder des VdW auch immer wieder unter den Preisträgern beim Deutschen Bauherrenpreis, so auch 2022.
Einer von fünf Preisträgern war 2022 die Wohn + Stadtbau Wohnungsunternehmen der Stadt Münster GmbH. Die Jury unter Vorsitz der Präsidentin des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten, Susanne Wartzeck, zeichnete das Quartier am Arnheimweg in Münster-Gievenbeck aus. Das Projekt entwickelt Stadtstrukturen weiter, zeichnet sich aber laut Jury insbesondere durch sein Abweichen von gewöhnlichen Formen aus.
"Entgegen der sonst üblichen Riegel-Punkt-Haus-Geometrie liegt das Besondere des Projektes in den abgeknickten Gebäudekonturen. Sie schaffen Großzügigkeit und erlebbare Gartenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Der fließende Charakter des Freiraums innerhalb der Wohnanlage schließt nahtlos an die Strukturen der angrenzenden Grundstücke an", so die Jury.
Auf die Shortlist des Preises schaffte es auch die Wohnbebauung an der Kölner Robertstraße der GAG Immobilien AG. Hier wurde ein ehemaliges Industriegelände in die bestehende Wohnviertelstruktur integriert. Der Bauherrenpreis würdigt Projekte, die im Wohnungsbau hohe Qualität zu tragbaren Baukosten realisieren.
Der Bauherrenpreis 2022 wurde das erste Mal in seiner Geschichte auch regional übergeben, bei einem Quartiersrundgang in Münster. Dies zeigt die Bedeutung, die der VdW Rheinland Westfalen der Baukultur zumisst – ebenso die Eröffnung der Ausstellung im rheinland-pfälzischen Zentrum Baukultur im April 2023, auf der die von der Jury gewürdigten Projekte präsentiert wurden.